https://www.pv-magazine.de/2022/02/23/solocean-aus-oesterreich-entwickelt-neue-tragestruktur-fuer-schwimmende-photovoltaik/
Das Technologieunternehmen Solocean GmbH Austria aus dem niederösterreichischen Amstetten hat eine neue Montagestruktur für schwimmende Photovoltaik-Anlagen – einen Schwimmkörper aus UV-stabilem HDPE-Kunststoff – vorgestellt.
„Nach acht Jahren Forschung und rund einer Million Euro privater Investitionen in die Entwicklung eines schwimmenden Photovoltaik-Systems hat SolOcean nun erstmals ein fertiges System erfolgreich zu Wasser gelassen“, teilt das Unternehmen mit. Das System wird derzeit auf einem Baggersee in Pöchlarn in Niederösterreich getestet.
Die schwimmende Struktur wurde vom Kunststoffhersteller Rehau Österreich aus dezentral gefertigten Komponenten zusammengebaut. Sie misst 2.130 x 1.100 x 300 Millimeter und wiegt 48 Kilogramm. Sie kann ein Photovoltaik-Element mit den Maßen 210 x 1.034 x 8 Millimeter und einer Ausgangsleistung von bis zu 445 Watt aufnehmen und erreicht damit ein Gewicht von bis zu 69 Kilogramm.
„Der Floater kann im Prinzip jede Art von Solarmodul aufnehmen“, erklärt Marcus Ransauer, Finanzvorstand des Unternehmens, gegenüber pv magazine. „Die spezielle Glasoberfläche, die wir entwickelt haben, ist notwendig, um Salzablagerungen und Ablagerungen durch Vogelfraß zu vermeiden. Der Kunde kauft das gesamte System bei Solocean, wobei Solocean den Lieferanten für das Modul und das Glas auswählen kann. Diese Komponenten werden dann im Solocean-Floater zusammengebaut.“
Die schwimmende Struktur kann mit einer Leine am Boden des Gewässers verankert werden. Bei Verwendung eines Solarmoduls mit einer Leistung von 445 Watt würde pro Megawatt eine Fläche von 5.995 Quadratmetern benötigt. Ideal geeignet für den Schwimmkörper wäre ein Photovoltaik-Modul mit einer Leistung von 430 bis 445 Watt, das 25 Kilogramm wiegt und aus 2 Millimeter gehärtetem Glas, einer hydrophoben Beschichtung und einer Polyolefinfolie als Verkapselung besteht. Ein einzelnes Modul hat einen Auftrieb von 430 Kilogramm.
Das Modul soll mit einer maximalen Systemspannung von 1.050 Volt und Betriebstemperaturen zwischen -40 und 90 Grad Celsius arbeiten; sein Betriebstemperaturkoeffizient beträgt -0,37 Prozent pro Grad Celsius.
Der Schwimmkörper wird mit einer 15-Jahres-Garantie geliefert und soll für Wellen bis zu drei Metern Höhe und Strömungen bis zu zwei Metern pro Sekunde geeignet sein. Nach Angaben des Herstellers kann er sowohl für Onshore- als auch für Offshore-Anwendungen eingesetzt werden, da er auch salzbeständig konzipiert wurde. „Das Produkt wurde für den Einsatz unter extremen Bedingungen entwickelt“, erklärt das Unternehmen. „Die hydrophobe Beschichtung wirkt gegen anhaftende Salzkristalle und Vogelkot und verhindert das Anhaften von organischen Substanzen auf der Moduloberfläche.“
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