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Geplantes Klimaschutz-Quartier in Frankfurt/Main wird weitgehend mit Solarstrom versorgt

Geplantes Klimaschutz-Quartier in Frankfurt/Main wird weitgehend mit Solarstrom versorgt

https://www.pv-magazine.de/2022/09/13/geplantes-klimaschutz-quartier-in-frankfurt-main-wird-weitgehend-mit-solarstrom-versorgt/

Geplantes Klimaschutz-Quartier in Frankfurt/Main wird weitgehend mit Solarstrom versorgt

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Im Norden Frankfurts entsteht in den nächsten Jahren mit dem Klimaschutz-Quartier Hilgenfeld ein neues Wohnviertel, dessen Strombedarf vollständig und dessen Wärmenachfrage zu 65 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll. Eine zentrale Aufgabe übernehmen dabei Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 2,5 Megawatt Leistung sowie 25 Batteriespeicher. Über ein Mieterstrom-Modell sollen sie die bis zu 2.500 Bewohner in 860 Wohnungen mit Strom versorgen.

Entwickler und Bauherr ist das Frankfurter Unternehmen ABG, um die Energieversorgung kümmert sich Mainova. Das Energiekonzept wurde gemeinsam mit der Ingenieursgesellschaft EGS-plan entwickelt. Die Erschließung des 17,7 Hektar großen Areals hat jetzt begonnen, der Bebauungsplan soll voraussichtlich im Frühjahr 2023 beschlossen werden. Wann die ersten Mieter einziehen können, teilten die Partner nicht mit.

PVT-Module für die Regeneration des Erdreichs

Das Konzept für die Wärmeversorgung sieht ein komplexes Zusammenspiel von Geothermie, Photovoltaik-Thermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und gasbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die zum Teil mit Biomethan befeuert werden. Gespeist werden die in drei Heizzentralen installierten Wärmepumpen durch 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe. Die Anlagen leiten die erzeugte Wärme in ein Wärmenetz, an das die Wohnhäuser des Quartiers angeschlossen werden. Die drei Gebäude, in denen die Heizzentralen liegen, werden über das überregionale Gasnetz versorgt. Für Spitzenlasten im Winter und als Reserve stehen Erdgaskessel zur Verfügung, die für maximal fünf Prozent des Wärmebedarfs benötigt werden.

Um die Erdsondenfelder, denen in den kalten Monaten Wärme entzogen wird, in der warmen Jahreszeit zu regenerieren, installiert Mainova auf den Dächern 1.160 so genannte PVT-Module. Sie erzeugen neben Strom auch Wärme, die in den Boden geführt und so saisonal gespeichert wird.

Zudem werden auf den Dächern der Häuser insgesamt 5.050 Photovoltaik-Module installiert. Mit dem erzeugten Strom werden die Wärmepumpen betrieben und die Batteriespeicher geladen. Der Überschuss wird als Quartiersstrom vermarktet. Zusätzlich benötigter Strom kommt aus dem öffentlichen Netz. Darüber hinaus baut Mainova mehrere Blockheizkraftwerke, deren Strom für die Wärmepumpen genutzt werden soll. Der Frankfurter Versorger wird sämtliche technischen Anlagen zur Strom- und Wärmegewinnung in einem langfristigen Contracting errichten und betreiben.

Erneuerbare bieten Schutz vor hohen Energiepreisen

Auf dem Areal nahe der S-Bahn-Station Frankfurter Berg entstehen 54 Mehrfamilienhäuser im höchsten Energieeffizienz-Standard. Rund 40 Prozent der 860 Wohnungen werden staatlich gefördert, vier Grundstücke werden an Baugruppen für gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen vergeben. Zusätzlich sind in dem Quartier zwei Kindertagesstätten und Gewerbeflächen für die Nahversorgung geplant.

„Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und die dramatisch gestiegenen Preise für fossile Energien zeigen sehr deutlich, dass Maßnahmen für den Klimaschutz nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen dringend geboten sind“, sagt Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding. Durch das gemeinsam mit EGS-plan entwickelte nachhaltige Quartiers- und Energiekonzept, das alle CO2-Emissionen für Heizung, Warmwasser, Allgemeinstrom und Haushaltsstrom berücksichtigt, erreiche man im Klimaschutzquartier Hilgenfeld die anspruchsvollen Klimaziele für 2040 schon heute.

„Die erneuerbare und hocheffiziente Energieerzeugung vor Ort spart jährlich knapp 2.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventioneller Wärmeversorgung“, erklärt Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG. Zusätzlich mache die überwiegend dezentrale Erzeugung das Hilgenfeld weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern.

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