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OPES Solutions entwickelt Solarmodule von recyceltem PET aus Meeresplastik für Integration in Fahrzeuge
OPES Solutions hat eine Lösung für die Photovoltaik-Nutzung in Fahrzeugen auf den Weg gebracht. Das Unternehmen entwickelte einen neuen Herstellungsprozess für Solarmodule auf Basis von recyceltem PET aus Meeresplastik. In einem einzigen automatisierten Schritt werden kristalline Solarzellen auf Waferbasis mit strukturierten Sandwichplatten von 3A Composites Mobility kombiniert, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. Sie seien für den Einsatz in der Fahrzeugindustrie optimiert. Daher sind sie nur etwa halb so schwer wie herkömmliche Solarmodule und wiegen 4,7 Kilogramm pro Quadratmeter. Zudem hätten die verwendeten Solarzellen einen hohen Wirkungsgrad von 24 Prozent.
Die Tauglichkeit seiner Lösung demonstriert OPES Solutions zugleich im internationalen Projekt „Solar Butterfly“. Das Mobilhaus sei mit Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 15,2 Kilowatt ausgestattet worden. Der erzeugte Solarstrom reiche für das „Solar Butterfly“-Zugfahrzeug und den Betrieb des Mobilhauses aus, was sich im Anhänger befindet, wie es hieß.
Mit den verwendeten Solarmodulen aus Meeresplastik werde zum einen der Materialverbrauch reduziert, zum anderen würden nachhaltige Komponenten verwendet. Die Solarmodule sind beim „Solar Butterfly“ vollständig integriert und bilden die Hülle des Fahrzeugs, womit sie ursprünglich verwendet Materialien ersetzen. Entscheidend sei dabei das geringere Gewicht beim gleichzeitigen Erhalt der strukturellen Stabilität des Fahrzeugs.
„Global betrachtet sind die Energieerzeugung und der Verkehr die beiden Sektoren mit den mit Abstand größten CO2-Emissionen. Die fahrzeugintegrierte Photovoltaik ist das Schweizer Taschenmesser, das beide Probleme direkt an der Quelle adressiert“, erklärte Robert Händel, CEO und Gründer von OPES Solutions. Nach seiner Schätzung auf Basis der neu zugelassenen Fahrzeuge in Europa könne auf deren nutzbarer Dachfläche mehr als 20 Gigawatt Photovoltaik installiert werden. „Es ist klar, dass wir von Anfang an über nachhaltige Materialien nachdenken müssen“, so Händel.
Für die nahtlose Integration von Solarmodulen baut OPES Solutions auf seinen etablierten Lösungen für die fahrzeugintegrierte Photovoltaik (VIPV) auf, die es gemeinsam mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP entwickelt hat. Die Basiskonstruktion des Solarmoduls aus Meeresplastik basiere auf der proprietären Technologie, die OPES Solutions bereits für seinen in Produktion befindlichen VIPV-Modultyp „SolShell“ verwendet. Zu den wichtigsten Eigenschaften zählten eine hohe Wärmedämmung, die die Innenräume der Fahrzeuge kühl halte, und die erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Vibrationen. Die Verbindungen der Solarzellen blieben damit dauerhaft intakt, so der Hersteller. „Unsere Schwingungsprüfmaschine hat in den letzten Jahren rund um die Uhr mit kompletten Fahrzeugdächern gearbeitet, bis wir die perfekte Solarzelleneinbettung und Verschaltungstechnik gefunden haben“, sagte Händel. Überdies werde auch der Wirkungsgrad der Module kontinuierlich verbessert. Mit ihrem Cluster-Solarzellen-Layout und integrierten Bypass-Dioden werde so die Leistungsabgabe der hocheffizienten Solarzellen von Longi für Teilschatten- und Schwachlichtszenarien optimiert.
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